Der Österreichische Alpenverein leistet zum Thema "Bergsport & Gesundheit" auf verschiedensten Ebenen sehr viel! Er bietet passende Angebote (ca. 17.000 Veranstaltungen) und die dafür nötige alpine Infrastruktur (236 Hütten / 26.0000 km Wanderwege). Durch sein Engagement unterstützt er implizit mindestens sechs der zehn im August 2012 vom Ministerrat beschlossenen Rahmengesundheitsziele für Österreich.
Von der Verstehbarkeit, Bewältigbarkeit und Bedeutsamkeit
Gesund ist, wer sich nicht krank fühlt! … Oder ist nur gesund, wer sich in einem Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens befindet? – So sieht es zumindest die WHO. Wenn man Definitionen und Beschreibungen von Gesundheit sucht, findet man wirklich viele verschiedene Zugänge. Durchgesetzt hat sich der als Gegensatz zur Pathogenese von Aron Antonovsky geprägte Bergriff der Salutogenese. Während das eine die Entstehung und Entwicklung einer Krankheit mit allen daran beteiligten Faktoren beschreibt, meint das Gegenmodell den Prozess, der zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führt – und da sind wir als Alpenverein natürlich viel eher daheim.
Die Ideen zu Salutogenese waren damit auch grundlegende Gedanken als die Entscheidung fiel, dazu einen Arbeitsschwerpunkt auszurufen. Für die Jahre 2014 bis 2016 legt der Alpenverein sein Augenmerk verstärkt auch auf dieses Thema. Unter "Bergsport & Gesundheit" sind daher verschiedenste Publikationen, Veranstaltungen und Bildungsprogramme entstanden. Sie beschäftigen sich in erster Linie mit den bereits bestehenden gesundheitsfördernden Angeboten des Vereins, aber auch mit Neuentwicklung und Forschung.
2009 hat Luis Töchterle mit dem Begriff "Tage draußen*" ein neue Messgröße geprägt. Dabei ging es ihm nicht darum, Zählwütigen neue Nahrung zu geben, sondern die draußen verbrachten Tage als einen Indikator für Wohlbefinden zu formulieren. Auch "Wege ins Freie" als ergänzender Logoclaim weist bereits deutlich auf diese grundlegende Intention des Alpenvereins hin.
Dabei geht es bei dem Schwerpunkt "Bergsport & Gesundheit" um einen Gesundheitsbegriff, der weit ...weiterlesen
Dieser gesellschaftliche Nutzen lässt sich auch als gesellschaftlicher Auftrag verstehen – nämlich dann, wenn für die möglichen Wirkungen aktiv Verantwortung übernommen wird. Genau das wurde unter anderem auch beim Zukunftsdialog der Alpenvereinsjugend gefordert. Als Verein, der die Menschen dazu bringt, immer mehr hinaus zu gehen, müsse man aktiv durch Information, Schulungen, Empfehlungen und Lobbyarbeit der steigenden Verantwortung gerecht werden. Vor allem der Freiraum, den Kinder und Jugendliche für gesunde Entwicklung brauchen, aber ...weiterlesen
Auch die Europäische Union widmet sich zunehmend diesem immer dringender werdenden Thema. Makroregionale Alpenraumstrategien und der Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa beziehen sich unter anderem auf das Thema Gesundheit.
Die Rahmengesundheitsziele bilden unter dem Motto "Health in All Policies" eine Handlungsgrundlage für alle Bereiche des öffentlichen Lebens und unterstreichen die Vielfalt und den gesellschaftspolitischen Stellenwert dieser Thematik. (Nähere Infos zu den Rahmengesundheitszielen unter www.gesundheitsziele-oesterreich.at)
Die im Alpenverein dafür geplanten Maßnahmen teilen sich in drei Kategorien:
Publikationen
Eine Beitragsserie im Mitgliedermagazin "Bergauf" begleitet den gesamten Schwerpunkt. Namhafte Autoren haben hier gut nachvollziehbare Fachbeiträge zu den unterschiedlichsten Aspekten publiziert. In den Magazinen "bergundsteigen", "3D" und "4U" sowie in aperiodisch erscheinenden Broschüren gibt es weitere Veröffentlichungen. Zusätzliche Cardfolder zu Alpinsportarten und spezifische Pressearbeit erhöhen das Informationsangebot.
Veranstaltungen
Neben der Integration des Themas in möglichst viele vereinsinterne Veranstaltungen, gibt es speziell konzipierte Aktionen: Bei den "Hüttentagen" können Schulklassen Hüttenaufenthalte für 2016 gewinnen und "die Sektionstage" werden dazu genutzt, mit Menschen aus anderen Kulturkreisen unterwegs zu sein. Erstmals werden die bewährten Konzepte von risk´n´fun auf die Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen übertragen und JugendleiterInnen bei der Umsetzung in den Sektionen begleitet. Als Abschluss der Schwerpunktperiode ist für 2016 ein großes Fachsymposium in Wien mit namhaften Kooperationspartnern geplant.
Bildung
Im Rahmen der "Alpenverein-Akademie" wurde ein themenspezifisches Bildungsprogramm entwickelt, das in den nächsten Jahren weiter ausgebaut wird. Und erstmals hat sich der Alpenverein an einer großen Forschung beteiligt. Dabei wurden unter Mithilfe einiger Sektionen die Effekte des Bergsports auf die individuelle Lebensqualität untersucht.