23.07.2017 16:30
TV-Dokumentation über das Leben auf den Schutzhütten.
Ort:
ORF2
Kosten/Leistungen:
Details:
Sie arbeiten dort, wo andere Urlaub machen - hoch oben, oft ohne Straßenverbindung, manche unter sehr schwierigen Bedingungen, was Wasser- oder Stromversorgung anlangt – und dennoch sind sie Wirte aus Leidenschaft.
"Du musst einen eigenen Vogel haben", sagt Harry Höll, Hüttenwirt am Prielschutzhaus, über seinen Beruf. Für Wolfgang Peböck, Wirt auf der Dümlerhütte, ist es "ein beinharter Gastronomiejob in alpiner Lage". Trotzdem würden sie ihren Arbeitsplatz mit niemandem tauschen – für beide sei es ein Traumjob, sagen sie. Harry Höll und Wolfgang Peböck erzählen über die "Welt der Hüttenwirte" in einem "Erlebnis Österreich" aus dem ORF Landesstudio Oberösterreich.
Die Bewirtschaftung der Hütten ist auf Grund der exponierten Lage aufwändig und schwierig: Lebensmittel müssen mit der Materialseilbahn auf den Berg transportiert werden. Die Wasserversorgung funktioniert nur über kleine Quellen oder Regenwasser, das gesammelt wird. Die Gäste erwarten sich auf den Hütten nicht nur eine gelungene kulinarische Versorgung, sondern auch detaillierte Auskünfte zu Bergtouren und Wetterprognosen. Die Hüttenwirte müssen zudem auch Handwerker sein, um die Gebäudetechnik am Laufen zu halten und Reparaturen selbst vornehmen zu können.
Wolfgang Peböck bewirtschaftet seit 18 Jahren die Dümlerhütte im Warscheneck-Gebiet. Der gelernte Koch verbringt inzwischen fast das ganze Jahr am Berg, denn er sperrt sein Haus nun sogar im Winter auf. Skitourengeher und Schneeschuhwanderer sorgen selbst bei starken Minusgraden für Betrieb. In der Wandersaison, die von Mai bis Ende Oktober dauert, stehen freie Tage ohnehin kaum mehr auf der Tagesordnung, erzählt er in der ORF-Dokumentation aus dem Landesstudio Oberösterreich. Für Peböck eine besonders herausfordernde Zeit: "Ich bin dann Organisator und Manager – aber alleine bin ich gar nix. Ich brauche ein Team hinter mir. Davon ist abhängig, ob die Hütte gut läuft oder dahin vegetiert."
Das betont auch Harry Höll. Er und seine Mitarbeiter seien wie eine Familie. Seit acht Jahren ist er Hüttenwirt auf dem Prielschutzhaus im Toten Gebirge. "Die Hütte ist mein drittes Baby", sagt er, denn er ist Vater einer zweieinhalbjährigen Tochter und eines sechs Monate alten Sohnes. Den Job auf der Hütte und das Familienleben unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung – aber für den staatlich geprüften Bergführer und seine Frau selbstverständlich, denn schon als Jugendlicher habe er gewusst: "Ich will Hüttenwirt werden!"
Gestalter Robert Fürst und Kameramann Bertram Hellermann haben die beiden Hüttenwirte ein Jahr lang mit der Kamera begleitet – an Tagen, an denen wegen Schlechtwetters kein einziger Gast gekommen ist genauso, wie in der Hochsaison, in der kaum Zeit zum Verschnaufen blieb. Gemeinsam werfen sie einen Blick hinter die Kulissen von Hüttengaudi, Bergromantik und Freizeitalpinismus, einen Blick auf das Leben in den Bergen.
Gestaltung: Robert Fürst
Kamera & Schnitt: Bertram Hellermann
mehr Informationen unter tv.orf.at/program/orf2